-
Jahresbericht 2024
Unglaublich früh ging es dieses Jahr los!
Wie bei den meisten Vereinen im Land fiel auch bei uns schon Ende April der Startschuss. Das Wetter war warm, die Böden feucht und das Gras hatte somit schon früh im Jahr besten Bedingungen zum Wachsen. Am 30.04. hatten wir unseren ersten Einsatz mit einem geretteten Junghasen und dann gleich am nächsten Tag, dem 01.05.24, konnten wir direkt unser 1. Kitz der Saison retten.
Im Durchschnitt haben wir dieselben Flächen im Vergleich zu den Vorjahren zwei Wochen früher abgesucht. Dadurch waren noch viele Wiesen „leer“, da viele Ricken noch nicht gesetzt hatten. Aber trotzdem fanden wir neben kleinen Hasen und Gelegen auch immer wieder Kitze. Nach dem vielen Sonnenschein Anfang Mai kam dann aber sehr unbeständiges Wetter und wir hatten immer wieder längere Einsatzpausen.
Ein Höhepunkt war dann definitiv der 02.Juni. Da waren wir auf Verhältnismäßig wenig Hektar unterwegs und haben am Ende des Tages 32 Kitze auf nur 29 Hektar sichern können. Unser neuer Tagesrekord! Auch im Kiebitzschutz waren wir aktiv und konnten auf einer Maisanbaufläche verhindern, dass ein Gelege zerstört wurde und dank kleinster Maßnahmen alle Bodenarbeiten durch schwere Maschinen keine Gefahr mehr für die brütenden Vögel darstellten. Da Kiebitze inzwischen als stark gefährdet eingestuft werden, freuen wir uns über so einen Erfolg natürlich außerordentlich.
Ein kleines Kitz, was am Straßenrand gefunden wurde konnten wir erst sichern und dann nach gründlicher Abwägung und in Absprache mit dem zuständigen Jäger zur Aufzucht zur Wildtierhilfe kleine Waldwesen nach Hennstedt bringen. Das Kitz war unverletzt, wirkte aber entkräftet und schien schon länger nicht mehr getrunken zu haben. Inzwischen ist der kleine Bock der beste Freund von einem verwaisten Rotwildkalb, welches ebenfalls (neben vielen anderen Kitzen und weiteren Wildtieren) von den kleinen Waldwesen großgezogen wird und wir sind sehr dankbar, dass er so schnell in so gute Hände gekommen ist.
Nach regenreichen Tagen ging es dann noch einmal kurz vor dem Saisonende so richtig zur Sache. Der zweite Schnitt für die Silage Ernte und der erste Heuschnitt kamen zeitgleich innerhalb von nur 9 Tagen. Eine Herausforderung und anstrengende Tage mit wenig Schlaf für unsere Mitglieder und Unterstützer, die wir aber erfolgreich meistern konnten. Nicht zuletzt auch durch unser neues Daldorfer Team. Auch zu so spätem Zeitpunkt in der Brut- und Setzzeit konnten wir noch viele Tiere retten und waren selbst überrascht wie klein einige von ihnen dann doch noch waren.
Überrascht waren wir auch von der Vielfalt unserer geretteten Tiere!
Auf 1478 Hektar bei 91 Einsätzen vom 30.04 – 07.07.2024 konnten wir folgende Tiere retten:
* 167 Rehkitze (96 gesichert, 71 vergrämt)
* 10 Damkälber (5 gesichert, 5 vergrämt)
* 20 Hasen
* 11 Stockentengelege (68 Eier)
* 2 Kiebitzgelege
* 1 Fasangelege
* 1 Igel
* 2 Fasanküken
* 1 Mittelspecht
* 1 Marderhundwelpe
* 1 Turmfalke -
Jahresbericht 2023
Unsere zweite Saison war ein voller Erfolg!
Unser Jahr begann schon so toll, da wir dank der großzügigen Unterstützung durch die BINGO Umweltlotterie entspannt das Equipment für unser drittes Rettungsteam anschaffen konnten. 80% der Rechnungen übernahm BINGO.
Gut aufgestellt und mit 3 hervorragend ausgerüsteten Teams begann unsere diesjährige Saison am 11.Mai und wir sicherten gleich die ersten drei Kitze in 2023. Durch das anhaltend gute Wetter bis Ende Juni waren wir dann bis zum Ende unserer Saison am 07.Juli fast täglich unterwegs.
Viele kleine Flächen kamen dieses Jahr zu unseren uns bekannten Wiesen dazu und so konnten wir dann auf 980ha bei 72 Einsätzen folgende Tiere retten:
- 217 Rehkitze (146 gesichert und 71 vergrämt)
- 6 Junghasen
- 2 Damkälber
- 1 Entengelege (7 Eier)
Das von uns gefundene Gelege kam in eine Brutmaschine und alle 7 Küken sind Anfang Juli geschlüpft und konnten, von uns großgezogen, am 25. August ausgewildert werden.
Nebenbei waren wir auf 4 verschieden Dorfveranstaltungen im Barkauer Land mit unserem Infostand unterwegs und konnten so vielen interessierten Menschen unsere Arbeit erklären und näherbringen. Unser Infostand war auch beim Sommerfest der GVG Glasfaser GmbH, zu dem wir eingeladen wurden, ein voller Erfolg.
Als Dank für unseren Infostand waren die Einnahmen einer Tombola für uns gedacht, worüber wir uns total gefreut haben. Die Lose waren in kürzester Zeit ausverkauft und als die GVG Glasfaser die Einnahmen unglaublich großzügig aufrundete, waren wir wirklich überwältigt.
Ein weiteres Highlight in 2023 war für uns unsere Ferienspaßaktion Barkauer Dörpen, bei der wir im August 14 Kinder aus dem Barkauer Land zu Besuch hatten.
Hier konnten wir den Kindern ganz viel über unsere Arbeit erzählen und warum sie überhaupt nötig ist, bevor wir einen simulierten Einsatz flogen und einen „Hasen“, ein „Gelege“ und natürlich ein „Kitz“ sichern konnten.
Unser Jahr war unglaublich erfolgreich und so etwas ist nur möglich, wenn man so hochmotivierte, liebenswerte Mitglieder hat wie wir sie haben.
Aber für den Erfolg ist auch die gute Zusammenarbeit mit den Landwirten elementar wichtig, die mit uns am Koppelrand standen um direkt nach dem absuchen mit den Mäharbeiten loszulegen!
2023 endet für uns mit der Anschaffung einer vierten Drohne, mit der wir in der kommenden Saison 2024 ein neues Gebiet in Daldorf und Umgebung abdecken möchten. Nicht wirklich unser Einzugsgebiet, aber hier sind in diesem Jahr leider viele junge Tiere vermäht worden und wir wurden von Freunden und Mitgliedern um Rat und Unterstützung gebeten.
Und nun steht es fest: Wir werden im nächsten Jahr mit einem autarken Team Daldorf des Rehkitzrettung Barkauer Land e.V. starten. Erste Sponsoren für dieses Projekt konnten schon gewonnen werden und wir sind schon jetzt voller Hoffnung, dass wir hier nächstes Jahr einiges für den Tierschutz tun können.
Hier ein kleiner Überblick unserer Einsätze:
-
Jahresbericht 2022
Der frühe Vogel fängt das Kitz...
Wir sind sooo dankbar. Unsere erste Saison übertraf alles, was wir uns bei Gründung unseres Vereins vorgestellt hatten.
Wir konnten alle angefragten Flächen gut bewerkstelligen und haben vor der Saison und auch währenddessen so viele großartige Menschen erreichen können uns aktiv zu unterstützen.
Der Startschuss fiel am 09.Mai und gleich bei unserem allerersten Einsatz konnten wir die ersten zwei Kitze unserer Vereinsgeschichte in unseren Taschen sichern. Und dann ging es Schlag auf Schlag.
Es gab so viele wunderschöne Momente. Wir wurden oft mit unglaublichen Sonnenaufgängen und großartigen Landschaften belohnt. Und wir haben so tolle Landwirte und Jagdausübungsberechtigte kennengelernt, für die Tierschutz eben nicht nur ein Wort ist. Die es auch in Kauf genommen haben von alten Gewohnheiten abzusehen, die bereit waren sich beraten zu lassen, wie man die Suche und das Mähen im Anschluss am besten durchführt, um möglichst alle Kitze erfolgreich retten zu können.
Bis zum 29.Juni hatten wir dann insgesamt 50 Einsätze auf knapp 895 Hektar abgearbeitet und all diese Tiere konnten wir davor bewahren durch die Mäharbeiten Schaden zu nehmen:
-
168 Rehkitze (106 gesichert + 62 vergrämt)
-
5 Damkälber (4 gesichert + 1 vergrämt)
-
6 Feldhasen
-
3 Krähenküken
-
1 Fasanenhenne mit Küken
-
2 Rebhühner mit Küken
-
4 Stockenten inkl. ihrer Gelege mit je 8-10 Eiern
Zusätzlich konnten wir
-
6 Kiebitzküken
-
5 Kiebitznester a` 4 Eier und
-
3 Feldlerchenküken im Nest
davor bewahren beim spritzen einer Maisanbaufläche überfahren oder mit Herbiziden geduscht zu werden. Dies war wirklich ein besonderer Einsatz, wo wir nach telefonischer Abstimmung und Beratung durch die NABU Kiebitzschutzgruppe helfen konnten, diese stark bedrohte Vogelart zu schützen.
Mittendrin gab es auch noch einen Fernsehbeitrag über uns im NDR Schleswig-Holstein Magazin:
https://ms-my.facebook.com/NDRsh/videos/so-retten-drohnen-rekitze
Dazu kamen 4 beratende Telefonate bei Kitzfunden, zum Teil mit Vermittlungen von geeigneten Aufzuchtstellen und einen Notfalleinsatz bei dem wir ein Kitz aus einem offenen Schacht retten mussten.
Wir hatten einige Kontakte im Vorfeld gesammelt, um Kitze im Ernstfall auch an geeignete Aufzuchtstellen weitergeben zu können. Aber dann kam es doch ein wenig anders.
Eins unserer Kitze fanden wir mit schweren Augenverletzungen, und nach der Rückversicherung bei einer Tierärztin mussten wir es nach dem Einsatz mitnehmen, um es medizinisch behandeln zu lassen. Natürlich war somit gleichzeitig klar, dass dieses Kitz von nun an mit der Hand aufgezogen werden musste. Die Tierärztin diagnostizierte eine Krähenattacke. Das eine Auge war völlig erblindet, das zweite zum Glück nicht. Zusätzlich kamen unzählige Hackspuren im Nacken und Kehlkopfbereich. Wir waren so verliebt und wollten sie nicht wieder hergeben. Sie sollte bei uns in Barmissen groß werden.
Heidi blieb aber nicht lange allein.
Nur 4 Tage später hörte unser Vereinsmitglied Simone auf dem Nachhauseweg mit ihrem Rad laute Rufe eines Kitzes. Durch unsere Einsätze wusste sie, wie sich ein rufendes Kitz anhört und das irgendetwas nicht stimmen konnte. Sie ging diesen Rufen nach und fand dann in einem sehr schmalen Regenabflussschacht ohne Deckel in ca. 2m Tiefe ein Kitz. Nach der Rettung waren wir zuerst sehr optimistisch, dass das Kitz zu seiner Mutter zurückfinden würde, wirkte es doch unverletzt und sehr agil. Wir entließen es in einem geschützten Knick in die Freiheit und zwei Stunden später war es auch von dort verschwunden.
Doch dies war leider ein Trugschluss. Am nächsten Morgen fand Simone das Kitz nur 50 m weiter entfernt, völlig entkräftet in einer Koppeleinfahrt liegend. In Abstimmung mit dem Jagdpächter nahmen wir unser Schachtopfer mit nach Hause. Nach 10 Tagen wurden dann doch die Folgen des Schachtsturzes sichtbar. Große Hautareale an den Hinterläufen starben ab, dass eine Gelenk war komplett vereitert. Es folgten Tierarztbesuche, fast 7 Wochen tgl. Verbandswechsel (z.T. 2x tgl.) und eine mühselige Fütterung mit Milchspritzen. Es gab mehrere Nächte, wo wir dachten er wird es nicht schaffen. Dazu kam das unser kleiner Pauli in dieser Zeit dann auch noch kastriert werden musste, damit er später, wenn er Geschlechtsreif wird, nicht hormonell gesteuert aggressiv auf Menschen los geht. Aber nun ist er endlich gesund, wächst und gedeiht genau wie unsere Heidi wirklich prächtig.
Die Aufzucht von Rehkitzen soll für uns aber vorerst eine einmalige Sache gewesen sein, da es neben den Einsätzen und Koordinierungen dieser unglaublich zeitaufwendig und mühsam ist. Wir haben großen Respekt vor dieser Arbeit, nun noch mehr als vorher und sind froh, dass wir einige Menschen etwas kennenlernen konnten, die diese Aufgabe jedes Jahr immer wieder mit Herzblut übernehmen und uns bei der Aufzucht von unsern beiden immer mit Rat zur Seite standen.
Hier ein kleiner Überblick unserer Einsätze:
-
-
Jahresbericht 2021
-
30.Mai:
Rehkitzrettungseinsatz mit dem Rehkitzrettungsverein Probstei e.V. auf dem Betrieb von unserem Barmissener Freund und Landwirt Hauke Hingst.
Es wurden auf 60 Hektar 14 Rehkitze gerettet. Die Idee entstand einen eigenen Rettungsverein für das Barkauer Land zu gründen.-
14.Juni:
Gründungsversammlung der Rehkitzrettung Barkauer Land. Gründungsmitglieder waren:
Lina Scharmukschnis, Roy Bartsch, Maret Bartsch, Dana Borchers, Christopher Borchers, Nina Hansen, Matthias Hansen, Malte Prager und Marie Uber
-
30.06:
Bericht im Amtsschimmel
-
11.08:
Eintrag im Vereinsregister Kiel. Ab nun heißen wir ganz offiziell Rehkitzrettung Barkauer Land e.V.
-
10.11:
Wir stellen uns und unseren Verein vor:
Informationsveranstaltung um 19.30 Uhr im DGH Barmissen
-