Nachdem uns ein Landwirt oder Jäger über einen Mahd Termin informiert und uns um Unterstützung gebeten hat, informieren wir über eine WhatsApp Gruppe unsere aktiven Rehkitzretter über Datum, Uhrzeit, Einsatzort, Einsatzgröße und wie viele Helfer genau benötigt werden. Es melden sich nur die Retter zurück, die den Einsatz begleiten können.

Wir treffen uns mit allen Unterstützern um 3.45 Uhr morgens am Einsatzort, besprechen einen kurzen Einsatzplan, um danach möglichst schnell starten zu können.

Unser Zeitfenster ist sehr begrenzt. Die Erde erwärmt sich mit der aufgehenden Sonne und die Wärmebildkamera zeigt uns die Kitze am deutlichsten, je kühler die Umgebung ist. Bereits im Laufe des Vormittags erschwert sich die Suche, da die Bilder immer mehr Wärmequellen (wie z.B. frische Maulwurfshügel etc.) aufzeigen.

Der Drohnenpilot lässt die Drohne mit einem installierten Suchsystem die Koppel abfliegen. Mit der über dem Fundort schwebenden Drohne, der Hilfe eines Monitors und über Funkgeräte lotst er die Retter dann zur Fundstelle.

Die Retter rupfen rasch Grasbüschel für die Rettungstaschen und legen die Kitze körperfern (am langen Arm), mit Handschuhen und weiteren Grasbüscheln in die Taschen hinein. Die Taschen werden an einem sicheren, schattigen Platz am Koppelrand abgestellt.

Sobald der Landwirt die Wiese vollständig abgemäht hat, werden die Kitze an Ort und Stelle wieder von den Rettern in die Freiheit entlassen. Abgemähte Wiesen bieten den Kitzen nicht mehr genug Deckung und deshalb suchen sie sich sofort neue geeignete Verstecke in Knicks oder Nachbarkoppeln. Oft warten die Ricken in sicherer Entfernung auf ihren Nachwuchs und sie finden schnell wieder zueinander.